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Aufmerksam im Ich

Veröffentlicht am von Shade

Ich habe mehrmals miterlebt, dass es Leute gibt, die sich beschweren, dass ich scheinbar zwischen ihren Zeilen lesen, wie sie drauf wären. Mir wird teilweise vorgeworfen, dass man so etwas gar nicht erkennen kann. Dennoch ich lese dabei nie zwischen den Zeilen sondern beachte die 2. Neurologische Ebene von Dilts. Es geht dabei nicht einfach darum, WAS jemand sagt, sondern WIE jemand sich ausdrückt.

 

Es mag einigen nicht gefallen, aber unsere Ausdrucksweise, unsere Sprachmuster und unsere Wortwahl ist kein Zufall sondern kann einen Rahmen aufsetzen, der Informationen über Erziehungsmuster, Erfahrungsverarbeitung, Werte und Glaubenssätze und somit Metaprogramme aufzeigt. Und all diese Muster haben sehr viel damit zu tun, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und mit ihr umgehen.

 

Und etwas sehr Gutes hat das Ganze: Es zeigt, dass viel mehr in unserer Macht steht, wie wir leben, als wir vielleicht glauben. Wir können diese Muster ändern, und so gelassener mit uns, unseren Mitmenschen und unserem Umfeld arbeiten.

Allerdings kommt dann auch die schlechte Nachricht: Dies bedeutet, dass es unsere Verantwortung ist, ob wir ein Problem lösen oder nicht!

 

Ich möchte hier erst einmal eine kleine Übung erklären, wie man lernen kann, sich ein neues Denkmuster zu erarbeiten. Das Ganze mag für den einen oder anderen banal klingen, dennoch so einfach ist es nicht, und es erfordert Aufmerksamkeit dort, wo wir sie leider nur selten tragen: Auf uns Selbst!

 

Es geht darum, auf unsere Worte zu achten

Besonders das Internet hat den Vorteil, dass wir viel schreiben und wir uns die Zeit nehmen können, unsere Sätze zu überlesen, ehe wir sie abschicken. Dies gibt uns die Übung, es irgendwann automatisch zu tun, und so nicht mehr in de Falle des Gesprochenen zu tappen: Man öffnet den Mund, sagt unüberlegt etwas, und es ist gesagt und kann nicht zurückgenommen werden.

 

Das erste was es zu beachten gilt, sind die Verallgemeinerungen.

Wie oft schreiben wir, dass etwas so oder so ist, ohne zu überdenken, dass WIR es sind, die es so wahrnehmen?

So ist es nicht unbedingt so, dass das Essen nicht gut oder gar schlecht ist, nur dass es UNS nicht schmeckt.

Es spielt auch keine Rolle, dass der Nachbar unfreundlich ist, sondern dass WIR ihn nicht mögen.

Und man sollte nicht immer denken, dass der andere uns nicht versteht, sondern uns hinterfragen, ob wir uns auch verständlich ausgedrückt haben.

 

Auf diese Weise kann man die Liste unendlich weiterführen, und einfach mal überdenken, wie man schreiben kann, dass man davon ausgehen kann, dass ICH es bin, der es so sieht, so fühlt, so hört und es auch so schreibt und definiert.

 

Hierzu gibt es eine NLP-Vorannahme, die ich persönlich als sehr wichtig empfinde:

DIE LANDKARTE IST NICHT DAS GEBIET

 

Wie ICH etwas sehe, sagt nur etwas darüber aus, wie ICH es sehe, es sagt nichts über die Wahrheit oder die Realität aus, nur über MICH und MEINE Sicht.

 

Diese Vorannahme führt zu 2 weiteren Schlussfolgerungen

1) MEINE LANDKARTE IST NICHT DIE LANDKARTE DES ANDEREN UND UMGEKEHRT

Ich kann nicht davon ausgehen, dass der andere mich unbedingt verstehen muss, weil er die Dinge aus seiner Sicht betrachtet, welche von seinen Glaubenssätzen und Erfahrungen gefärbt sind.

Diese sind nicht mehr oder minder richtig oder falsch, es sind seine.

 

2) DIE EINZIGE LANDKARTE, DIE ICH KENNE IST MEINE

Ich kann nicht davon ausgehen, die Landkarte des anderen komplett zu kennen. Ich mag einen Rahmen davon erkennen zu können, dennoch... ich kann nur von meiner Landkarte, also meiner Sicht sprechen... und somit bei mir sein.

 

Wie diese Erkenntnis uns in der Kommunikation mit anderen weiterhelfen kann, werde ich - auf Basis von Friedeman Schultz von Thuns Seiten einer Nachricht - in einem weiteren Text erklären.

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