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Die Sinnlosigkeit der bedingungslosen Liebe

Veröffentlicht am von Shade

Ein Thema, das sporadisch auf Foren auftaucht und dann zu verbissenen Diskussionen führt heisst "Bedinungslose Liebe".

 

Nachdem ich mir längere Zeit meine eigenen Gedanken gemacht habe, und auch die Argumente der verschiedenen Leuten durchgelesen habe, ist mir immer wieder aufgefallen, dass man sogenannte bedingungslose Liebe nur ... nun ja... bedingt leben könnte.

 

Um euch mal einen Blick auf die verschiedene Argumente zu ermöglichen, habe ich hier einige aufgezählt:

 

  • Die bedinungslose Liebe beginnt bei uns selbst. Erst dann können wir andere bedingunglos lieben.
    Demnach ist die Bedingung der bedingungslosen Liebe, sich selbst zu lieben

  • Man nimmt den anderen an, wie er ist und liebt ihn gerade dafür. Manchmal auch verzweifelt.
    Mal abgesehen dass Liebe Liebe ist und nicht Verzweiflung: Die Bedingung der bedinungslosen Liebe ist Verzweiflung
    oder: die Bedingung der bedingungslosen Liebe ist, dass der andere so ist wie er ist und nicht anders

  • "bei meinen Tieren und meinen Kindern"
    Die Bedingung der bedingungslosen Liebe ist, dass es MEINS sein muss

  • Für die bedingungslose Liebe benötigt man die Non-Dualität.
    Also ist die Bedingung für bedingungslose Liebe die Non-Dualität

  • Bedingungslose Liebe könnte bedeuten alles loszulassen.
    Ergo: Die Bedingung der bedingungslosen Liebe ist, loszulassen

 

So könnte ich endlos weitermachen, und deswegen möchte ich das Thema aus verschiedenen anderen Blickwinkel betrachten.

 

Mir sind zum Beispiel 2 Punkte im Wort "bedingungslos" aufgefallen.

 

Zum ersten handelt es sich bei dem Wort um eine Negation, also bedingungs-los, ohne Bedingung! Wir haben allerdings mit der Zeit gelernt, dass uns solche Worte nicht weiterbringen, sie zeigen, was wir NICHT wollen, und damit kann unser Gehirn nichts anfangen. Ein Gruss an die Rosa-Krokodil-Züchtung.

In jenem Augenblick, in dem wir das Thema aufgreifen, bringen wir Bedingungen ins Spiel, die Stück für Stück abgebaut werden müssen.

Die Frage, die für mich im Raum steht ist: Was wollt ihr anstelle von Bedingungen in der Liebe? Welche Liebe soll es denn sein, positiv formuliert, so dass die Energie der Aufmerksamkeit folgen kann?

 

Der zweite Punkt ist, dass das Wort, das Wort "Ding" beinhaltet. Wir können uns also drehen und kehren wie wir wollen, solange wir an dem Wort festhalten, sind Dinge mit im Spiel. Eine Diskussionsteilnehmerin meinte, auch wenn es nicht für jeden machbar wäre, sie wöre der bedingungslosen Liebe fähig, denn sie würde alles und jeden lieben... und somit ist auch ihre hochbejubelte Liebe nicht be-DING-ungslos, denn:

Die Bedingung ihrer bedingungslosen Liebe ist es, dass etwas oder jemand da ist, den sie lieben kann.

 

Auch hier meine Frage: Ist Liebe ohne Projektionsfläche möglich?

Dabei ist es mir wichtig, diese bedingende Liebe in keinster Weise zu kritisieren, sondern ihr vielleicht einfach mal einen gebührenden Platz einzuräumen, gelebt und erfahren zu werden!

 

Man lernt zB jemanden kennen, der einem sympathisch ist, er hat eine Art und Weise an sich, weswegen sich aus dem Kennenlernen Liebe entwickeln mag, eben wegen seiner Art. Man lernt den Menschen mit seiner Art lieben.

Dass sich jeder auf seinem Lebensweg ändert, ist an sich normal, so hat auch die Liebe die Möglichkeit zu wachsen oder aufzuhören, beides gepaart mit Respekt und gesundem Selbstwertgefühl... wobei wir, in meinen Augen bei einem wichtigen Wort sind: Gefühl!

 

Liebe an sich dürfte ein Gefühl sein, vielleicht sogar neurologisch beweisbar (?) und Gefühle brauchen nun einmal sehr oft eine Stimulierung von aussen. Doch genau das macht doch auch den Austausch aus. Was wäre Liebe denn noch, wenn sie sich nicht mehr austauschen könnte?

 

Somit denke ich, dass es sinnlos ist, einer bedingungslosen Liebe hinterherzujagen und die bedingende Liebe, insofern die Bedingungen natürlich ein gesundes Maß haben, zu verpassen. Es ist sinnlos, da in dieser bedingunglosen Liebe immer noch ein Ding existiert, jener, der diese Liebe erleben will.

 

Und was dieses Gefühl, für sich alleine, betrifft, so lade ich ein, es in eine andere Wortsparte zu packen: Zu-FRIEDEN-heit!

 

 

 

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