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"Ich"

Veröffentlicht am von Shade

Ich möchte Dich also herzlichst hier begrüßen, in jenem Teil dieser Homepage, in welcher Du einen „kleinen“ Einblick in das Leben der Person bekommen kannst, die hinter den Gedanken steht und die ihren Aspekt des All-Bewusstseins erlebt. Ich kann und will allerdings nicht auf alle Details in diesem Leben eingehen, erstens weil es den Rahmen dieser Seite sprengen würde und zweitens ich es mit der Erklärung über mich selbst so wie mit allem halten möchte: Es ist ein Rahmen, der die Person erklärt und Dir ein Bild geben kann, ohne es zu sehr einengen zu wollen. Genau gesehen sollte dieser Text sowieso eher dazu da sein, einen Einblick darin zu geben, welche Stufen ich wie erlebt habe ;-)

Ich hatte das Glück, in einer Familie aufzuwachsen, in der der mediale Kontakt einer gewissen Normalität entsprach. Abgesehen davon, daß ich schon als Kind Auras erkennen konnte (auch wenn ich damals keinen blassen Schimmer hatte, was das war), brachte meine Mutter mir im Alter von 5 Jahren die erste Basismeditation bei. Mein Vater interessierte sich zwar nicht großartig für diese Dinge, respektierte den Glauben meiner Mutter allerdings und ließ ihr somit freie Bahn, was diesen Teil der Erziehung betraf. Ich wurde also dazu erzogen, die Wesen aus anderen Dimensionen zu respektieren, auch wenn ich damals noch den Glauben meiner Mutter übernahm, dass es irgendwelche guten und bösen Geister gab, die man einteilen musste. Allerdings bekam ich in jener Zeit auch erste Einweisungen darin, auf meine Denkweise zu achten. War dies anfangs Zuhause noch recht einfach, so machte sich der Umgang mit einer größeren Umwelt – so wie die Schule – doch erst einmal als recht schwieriges Unterfangen bemerkbar.

Ich lernte also, in der Welt „draußen“ erst einmal meinen Mund zu halten und begrub so teilweise, was immer ich vorher bewusst an Fähigkeiten in mir getragen hatte. Während der Schulzeit also unterschied ich mich wohl kaum großartig von den anderen Heranwachsenden, auch wenn ich mich schwer tat, mich den gesellschaftlichen Regelungen unterzuordnen. Noch war ich nicht besonders ‚aufmüpfig‘ oder ‚rebellisch‘ doch litt ich unter den Normen, die mir dort begegneten, da ich weder damit umzugehen wusste, noch eine Ahnung hatte, was das Gefühl bedeutete, mich zu verlieren, wo ich doch als Teenager erst suchte, wer „ich“ denn überhaupt war. Wenn ich während dieser Zeit Kontakt mit der medialen Welt hatte, dann höchstens über Kartenlegen, was die Zukunft betraf. Allerdings war auch darin wohl kaum ein Unterschied zu anderen zu erkennen, die jede Karte im Buch nachlasen um herauszufinden, was sie da wohl erwarten würde.

Mit der Schulzeit ging dann auch dieser recht oberflächliche Kontakt zu den ‚anderen‘ Welten vorüber. Ich trat meine erste Arbeitsstelle an und traf dort auf eine Sekretärin, zu der ich recht schnell eine Freundschaft entwickelte. Sie arbeitete mit einem kleinen indianischen Deck von nur 18 Karten, deren Antworten nichts mit einer fatalistischen Zukunft zu tun hatten. Der Text zu den Karten war kurz und bündig und traf jedes Mal wie ein Schlag ins Gesicht. Obwohl dieses Orakel, im Gegensatz zu dem was ich bisher kannte, recht heftig war, gefielen mir die Karten sehr. Sie waren direkt und sprachen das Problem gleich an, und so fragte ich die Sekretärin, ob ich sie mir kopieren könnte. Noch heute denke ich mit einem Schmunzeln an „früher“ zurück, als es noch keine farbigen Kopierer gab, dabei war das alte Ding auf der Arbeit regelrecht unfähig, einen sauberen Abzug zu schaffen, all dies auf einem normalen Blatt Papier, wo ich die Karten dann ausschnitt, auf normale Spielkarten aufklebte und mit Plastik umhüllte (Laminieren gab es damals auch noch nicht).

Fast gleichzeitig kam ich dann mit Leuten in Kontakt, die sich schon teilweise in Magie und Hexerei auskannten. Während ich Rituale allerdings einfach als zu zeitraubend empfand und ich immer noch auf der Suche nach Techniken war, wie man seinen Verstand schulen konnte, durch Visualisationen schneller zu erreichen, was mit Zeremonien scheinbar machbar war, schenkte mir eine damalige Freundin ein Buch über Schamanismus und eines über Talismanmagie. Beide las ich mit Interesse und fand auch das eine oder andere, das perfekt funktionierte. Besonders im Schamanismus betrafen einige Übungen einfach nur das Mentale und so kam ich damit gut voran. Allerdings übernahm ich auch einige der Glaubenssätze dieser Bücher und so verschwendete ich einen Großteil meiner Energie damit, mich dauernd gegen etwas oder jemanden zu schützen, das oder der mir nicht so wohlgesinnt war.

Am Ende der Zeit meiner ersten Arbeitsstelle dann bekam ich den ersten stärkeren medialen Kontakt. Hatte ich über die Jahre hinweg auch etliche Übung mit automatischem Schreiben (erst mit Hilfe meiner Mutter, dann alleine), so kam jetzt die Antwort über das Gehör. Ich hörte Stimmen! Natürlich war die erste Reaktion ‚weltlicher‘ Natur, ich glaubte verrückt zu werden, und dachte sogar darüber nach, einen Psychiater aufzusuchen. Doch da die Stimmen mich nicht zu irgendwelchem Unsinn zwangen, beließ ich es dabei und wurde langsam auch neugieriger, was mir diese neue Fähigkeit denn noch so bringen würde.

Etwa zeitgleich dazu befreundete ich mich mit einer Frau, die ich bis dahin zwar schon länger kannte, jedoch der Kontakt nie wirklich zwischen uns zustande kam. Hatte ich immer noch nach dem katastrophalen Abgang von der Schule absolute Zweifel an mir selbst, so schien es für sie das Normalste der Welt, mir gleich ein psychologisches Buch in die Hand zu drücken. Zu meinem eigenen Erstaunen verstand ich sehr wohl den Text und so war mein Interesse auf diesem Gebiet geweckt. Dies half mir auch über meine Selbstzweifel hinweg, ich fing an, an mir zu arbeiten, suchte nach einer inneren Zufriedenheit ohne die Außenwelt für alles verantwortlich zu machen. Allerdings schleppte ich in diesen Jahren immer noch die Glaubenssätze wie Dualität und Polarität mit mir herum. Ging es mir gut, dachte ich schon mit Unbehagen, dass dies wohl irgendwann umschlagen würde, was es dann auch prompt tat. Dachte ich, etwas falsch gemacht zu haben, war ich eine Meisterin in mentaler Selbstkasteiung: Dies würde sich auf mein Karma auswirken.

In jener Zeit kam übrigens auch meine erste Homepage zustande, in welcher ich die verschiedensten Themen die es zu Magie und zu Glaubensrichtungen gab, auf meine Weise erklärte und – in bester Manier der Anwältin des Teufels – somit auf ganz andere Sichtweisen hindeutete.

Doch gab es ein weiteres Problem, das ich in mir ‚hegte‘, und zwar, dass ich neidvoll die Berichte von Menschen las oder lauschte, die in fernen Ländern bei Meistern lernten, wie das Leben – nun – zu ‚meistern‘ war. Warum konnte ich keinen Meister finden? Warum musste ich hierbleiben? Warum gab es niemand, der mich bei der Hand nahm und mir die Lehren des Lebens mundgerecht vorbereitete? Ja, ich musste mich hier im Alltag plagen und dazwischen versuchen, Zeit und Platz für meine Spiritualität zu finden.

Die Antwort auf meine Fragen – und zwar ebenso sehr jene über meine eigenen Verurteilungen (die ich etwas oben beschrieben habe), sowie die über den Meister – kam in Form eines Buches, das ich noch heute zu meinen Favoriten zähle: Im Reich des Pan! Michael J. Roads erzählt darin seine Erfahrungen mit den verschiedenen Ebenen der Natur, in denen klar wird, dass die Natur nicht urteilt, genauer sogar, dass es nur der Mensch ist der ur-teilt, der alles in gut und schlecht trennt und der vergessen hat, die Dinge in ihrem Gesamtbild zu erkennen. Eine weitere Lehre in diesem Buch erkannte ich allerdings erst Jahre später: Michael J. Roads hatte nie einen ‚weltlichen‘ Meister, sein Lehrer war unter anderem Pan, eine Wesenheit aus einer anderen Ebene.

Da ich allerdings diese Nachricht in jenem Moment noch nicht begriffen hatte, folgten zwei weitere Anekdoten, so dass auch ich verstand, dass es nicht unsere Aufgabe ist, einem Meister in Fleisch und Blut in weite Fernen zu folgen, um sich als bereit und wert für dessen Lehren zu beweisen. Zweimal hintereinander traf ich auf Menschen, die die Lehren ihrer Meister weitab von zuhause entgegen genommen hatten, einer hatte 3 Jahre mit Indianern zusammen gelebt, der andere hatte für eine ähnlich lange Zeit ein Ashram in Indien aufgesucht. Während meinen Gesprächen mit ihnen musste ich feststellen, dass sie zwar sehr viel Wissen hatten, dieses aber nicht in unserer Gesellschaft umsetzen konnten. Der eine beklagte sich stets über den ‚unmöglichen‘ Umgang zwischen den Europäern, dem anderen war es unmöglich, im alltäglichen Lärm zu meditieren. Dankbar nahm ich die Lehre an, dass ich vielleicht länger benötigt hatte, mir mein Wissen beizubringen, aber dass ich deswegen gleichzeitig gelernt hatte, es auch dort einzusetzen, wo ich mein Leben verbrachte: Ja! Im lärmenden Europa, wo die Menschen unmöglich miteinander umgingen ;-)

Nun gab es weitere Entwicklungen, die sich auch im Äußeren zeigten, ich wurde in einer Schule eingeladen, um über die Spiritualität außerhalb der Religionen zu sprechen. Während mein erster Kurs – auf Anfrage der Lehrerin – noch das Hexentum allgemein erläuterte, merkte ich beim zweiten Mal, dass ich dieser Idee nicht mehr gerecht werden konnte. Inzwischen hatte ich mich in die Kahuna-Prinzipien eingelesen und diese bildeten zusammen mit einer gesunden psychologischen Basis meinen Lebensrahmen, in welchem ich meine Situationen nicht nur verstand sondern auch lernte, sie bewusst zu gestalten. Nachdem ich den zweiten Kurs darauf aufgebaut hatte, zeigte mir ein weiteres Gespräch mit der Lehrerin, dass sich auch diese Zusammenarbeit seinem Ende zuneigte. Sie selbst, ‚eigentlich‘ katholische Religionslehrerin, ‚uneigentlich‘ (wie es eine gute Freundin ausdrückt) immer stärker dem Buddhismus zugewandt, machte mir unbewusst klar, dass diese Religion, mit der ich des Öfteren geliebäugelt hatte, auch ihre Tücken hatte und ich inzwischen etwas in mir trug, das sie noch nicht verdauen könnte, würde ich es ihr erklären wollen.

Zeitgleich zu dieser inneren Entscheidung dann bekam ich die Information, dass die Seiten, wo auch meine Homepage zu finden war, geschlossen werden würde. Ein damaliger Freund wollte sich noch für mich einsetzen, um die Seite zu „retten“, doch stellte ich fest, dass es ein perfektes Timing war. Auch wenn ich die Meinung meiner damaligen Worte immer noch zum grössten Teil vertrete, so war mir bewusst geworden, dass es nicht mehr das war, das ich den Menschen nahebringen wollte, weder auf dem Internet, noch in einer Schule. Ich entschied mich, mich von meiner Seite zu verabschieden und bekam von einer Internetbekanntschaft eine prompte Reaktion: die Seite sei aber eine sehr gute Stütze für sehr viele Suchenden gewesen, und, und, und. Auch wenn sie es nicht sehen konnte, lächelnd schrieb ich ihr zurück, dass es mit einem Bildnis zu vergleichen wäre. Man stelle sich vor, jemand hinkt und nutzt Krücken. Und am Ende seines Heilungsprozesses, wird ihm bewusst, dass er die Krücken NIE wirklich benötigt hat. Würde man dann weiterhin Krücken anbieten oder eine andere Methode, um dem nächsten ‚Hinkenden‘ gleich zu erklären, wie man ohne sie heilt und wieder gesund gehen kann? Auch wenn sie mir erklärte, dass sie das verstünde, waren dies jedoch ihre letzte Worte, und so verabschiedete ich mich in aller Stille auch von ihr.

Ein weiterer einschneidender Punkt dann kam mit dem Thema Tarot auf. Vor Jahren frustrierte ich fast daran, dass ich – obwohl ich sehr gut mit anderen Orakeln klarkam – einfach keinen Draht zum Tarot fand. Zu dieser Zeit dann lernte ich eine Frau kennen, die sich seit Jahren mit Tarot befasste und die mir mit einem Satz klarmachte, wo mein Fehldenken lag: „Hör auf, Bücher zu lesen und fang an, Karten zu lesen“, meinte sie schlicht und schlug mir vor, ein Deck zu finden, das mich ansprach. Auch hier bemerkte ich erst später, dass ich eine alte ‚Last‘ aus meinen typisch magischen Tagen mit mir herumtrug, in denen ich glaubte, alles Wissen aus Büchern (geschrieben von Meistern ihrer Kunst) lernen zu müssen, anstatt auf meine Intuition zu vertrauen. Nachdem einige Decks ihren Weg zu mir aber auch in die Schublade gefunden hatten, traf ich auf das Druid-Craft-Tarot. Ich war erstaunt, wie schnell ich diese Karten verstand und merkte auch, dass mit dem Vertrauen in das Deck mein Vertrauen in meine Intuition und in meine Fähigkeiten wuchs. Denn zu einer dieser Fähigkeiten gibt es eine Anekdote, die ich an dieser Stelle mit Dir teilen möchte.

Ich möchte hier also eine Klammer öffnen und von meinem Talent als Autorin erzählen. Dies mag – in Hinblick auf das Thema hier – etwas außer der Reihe vorkommen, allerdings sind erst einmal die Geschichten an sich spirituell. Wie ich dann zu diesem ‚Talent‘ kam, ist schon passend, es hier zu erzählen, besonders da es den Humor des Lebens zeigt, den man nicht außer Acht lassen sollte. Ich schrieb schon seit einiger Zeit, anfangs nur Gedichte, dann auch Geschichten. Dabei hatte ich – so glaubte ich zumindest – eine Macke: Ich nutzte in diesen Fantasiegeschichten niemals einen Namen ein zweites Mal, war er erst in einer Erzählung eingesetzt worden. So schrieb ich dann eine Geschichte über einen Weisen Mann namens Gumaran, der mir durch seinen sehr speziellen Humor auffiel. Zwei Geschichten später dann traf ein Mann in einem Dorf ein und stellte sich vor: Mein Name ist Guma… Halt, dachte ich, Gumaran, den Namen hattest du schon. Ich löschte den Namen auf dem Bildschirm und überlegte, wie dieser Mann denn nun genannt werden könnte. Doch mir fiel nichts ein. So entschied ich mich dazu, den Namen auszulassen und erst einmal die Geschichte weiter zu schreiben. Irgendwann würde mir bestimmt ein passender Name einfallen. Doch nun fiel mir die Geschichte nicht mehr ein. Ich wusste nicht, wie sie weiterging, die Bilder und Worte waren einfach weg. Frustriert speicherte ich auf meinem Computer, was ich bisher getippt hatte und kümmerte mich erst einmal für die nächsten Tage nicht darum. Als ich sie drei Tage später wieder hervorkramte, las ich erst einmal die Seite durch, die ich schon getippt hatte. Die Bilder tauchten auf bis zu dem Moment, indem das Geschriebene endete: der Mann der dort stand, bereit sich vorzustellen. Dabei kann man sich das so vorstellen, als ob man bei einem DVD-Player „Pause“ drückt, das Bild war sozusagen eingefroren. Plötzlich löste sich der Mann aus dieser Starre und blickte mich an. Dann meinte er freundlich: „Natürlich kannst du versuchen, mir einen anderen Namen zu geben, aber dann kann ich dir die Geschichte nicht weitererzählen, denn es ist nun einmal meine.“ Nachdem ich meinen Unterkiefer wieder hochgeklappt hatte, tippe ich „Gumaran“ und der Rest der Geschichte folgte, als hätte ich sie nie vergessen. Seitdem ist mir Gumaran ein guter Freund und Guide und ich habe endlich begriffen, dass ich – so wie Michael J. Roads – nicht in weite Fernen reisen muss, um meinen Meister zu treffen, sondern dass es reicht, offen zu sein, und das auf allen Ebenen.

Nachdem also alle direkt anliegenden Fragen eine Antwort gefunden hatte, suchte ich weiter, ohne jedoch zu wissen, wonach. Eine weitere Freundin gesellte sich dazu, auch sie auf der Suche, und während ich ihr einiges an Fragen erst einmal beantworten konnte, half mir dies auch, meine Gedanken zu ordnen, so als müsse ich Platz schaffen dafür was noch kommen sollte. In dieser Zeit las ich viel, dabei ging es erst einmal um diese komplett andere Sichtweise zum Leben, dass jenes nicht mehr als kompliziert betrachtet werden konnte, sondern dass man sich seine Realität selbst erschafft. Dabei berührten einige Bücher das Thema ‚Erleuchtung‘, doch nur selten wurde es direkt so betitelt, was mich persönlich unheimlich beruhigte. Ich hatte immer das Gefühl gehabt, dass die Erleuchtung von jenen Menschen erklärt wurde, die sie selbst vergeblich suchten, diejenigen, die sie jedoch erreicht hatten, zogen sich zurück um dem gedanklichen Chaos der Menschheit die auf eben jener Suche waren, aus dem Wege zu gehen. Dabei kam mir dies weniger wie eine Flucht vor, sondern ich verband es mit dem Gedanken, dass man deren Erklärungen eh nicht verstehen könne, weil man es ja selbst noch nicht erfahren hatte. In jener Zeit dann stellte ich über dem Lesen einiger dieser Bücher die Parallelen zu dem Bildnis einer Geschichte fest, die ich in meiner Kindheit gelesen hatte und die mir immer noch in Erinnerung geblieben war: Die Unendliche Geschichte. Ich kramte das Buch wieder hervor, das mein Regal auch im Erwachsenenalter nie verlassen hatte und las es noch einmal, dieses Mal mit den Augen von jemandem, die die Bestätigung für ihre Vermutung suchte, nämlich, dass es sich bei diesem Buch ebenso sehr um eine Kindergeschichte wie um eine sogenannte Erleuchtungsgeschichte handelte. Die Parallelen zu den Büchern die ich bisher gelesen und der eigenen Erkenntnisse die ich gemacht hatte, waren frappierend. Zufrieden stellte ich das Buch ins Regal neben meine anderen spirituellen Bücher ;-)

Dann, etwa drei Tage, nachdem ich die Unendliche Geschichte gelesen hatte, wurde ich gegen drei Uhr nachts wach und ‚wusste‘. Es war nicht in Worte zu fassen, es war einfach DA, alles Notwendige war klar und auch wenn mir bewusst war, dass ich hier noch vieles lernen konnte, war mir ebenso bewusst, dass alles OK war, so wie es ist. Es hat keinen Sinn zu versuchen, es in Worte zu fassen, Stille ist dazu die einzige Antwort, und wer dennoch nach Worten verlangt, dem werde einen Satz zitieren, den ich ganz zu Anfang meines spirituellen Weges gelesen und bis dahin vielleicht verstanden, aber nie wirklich begriffen hatte: Es war, es ist, und wird immer sein!

Einige Zeit später wurde ich zu diesem Thema in der Nähe von Cannes in Frankreich eingeladen. Der Text der Plakate ist jener, der hier in der deutschen Abteilung den Titel „Es gibt kein Ich“ zu lesen ist. Auch dazu gibt es die eine oder andere Anekdote, die ich gerne mit dir teilen will. Als ich dort ankam, zeigte man mir den Raum, in welchem ich sprechen sollte. Es standen Reihen von Klappstühlen dort und ganz vorne, sozusagen auf einer ‚Bühne‘ stand ein Stuhl, rot mit schwarzem Samt, ein wahrer Thron. Ich fragte erstaunt, was dieser Stuhl soll, hatte ich doch schon für mich entschieden, zu stehen, damit ich die Menschen anschauen konnte. „Nun, das ist der Stuhl, auf den sich die buddhistischen Meister setzen, damit sie nicht ermüden“, wurde mir erklärt. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und bat darum, mir einen einfachen Klappstuhl zu bringen. Würde ich denn überhaupt bei einem Thema, das mir so viel Freude bereitete, ermüden, dann würde ich wohl kaum auf einem ‚besseren‘ Stuhl als meine Mitmenschen sitzen. „Wie ist es mit dem Essen“, war die nächste Frage. „Mit dem Essen“, erkundigte ich mich zurück. Ja, würde ich mit den anderen essen oder würde ich mich – wie die buddhistischen Meister - in meine Gemächer zurückziehen, um mich von den schlechten Energien der Zuhörer zu reinigen. Wäre ich nicht so gut gelaunt gewesen, wäre mir wohl der Kiefer heruntergeklappt. Wiederum erklärte ich, dass es nichts zu reinigen gäbe, wenn ich mit mir im Reinen sei und wiederum wurde ich erstaunt angeblickt. So eine ‚Erleuchtete‘ war denen wohl noch nie untergekommen ;-) Als ich einige Zeit später wieder zuhause war, schickte mir die Frau, die mich eingeladen hatte, eine E-Mail, in der nur drinstand: Die Frösche quaken nicht, weil sie eine Lösung haben, sie quaken, weil sie ein Lied haben (bei ihr gab es viele Frösche). Und ich wusste, dass auch sie begriffen hatte.

Nun magst du dich fragen, wo ich denn jetzt stehe und ich antworte: Genau ;-)

Im Hier

Und im Jetzt

Dies bedeutet weder, dass ich vor mich hindümpele, ohne eine Gefühlswelt oder ein Ziel.

Nur weiss ich nun, die heitere Gelassenheit zu geniessen, mit der ich andere betrachte, die von ‚Lebenstermin‘ zu ‚Lebenstermin‘ hetzen und doch nicht innehalten können um zu erfahren, dass sie die Zufriedenheit schon die gesamte Zeit dabeihaben, würden sie sie nur zulassen.

Im ‚aktiven‘ Sinne erarbeite ich mit Freunden aus der Realität und dem Internet (doch macht das wirklich einen Unterschied?) an dem Weg und der Welt des Narren, einer Tarotlegung, die noch lange nicht ausgereift ist und mir viel Freude bereitet, wegen der Kreativität aber ebenso, weil ich weiss, dass die Zeit gekommen ist, aus seinen Ecken hervorzukommen und gemeinsam an diesem einen Bewusstsein zu arbeiten.

  

Und wer weiss, vielleicht werden auch wir uns auf eine Weise begegnen, in der du nicht einfach nur meine Worte liest, sondern wir uns Austauschen können, im Gespräch, in Gedanken, aber auch in Stille

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